Im Jahr 2000, am 15. Juli wurde die Waldkulturscheune, damals noch Musikscheune feierlich eingeweiht. Zwei Monate später am 9. September fand dort das erste Konzert mit Tibor Szász, Pianist und Professor an der Musikhochschule Freiburg statt.
Dies war der Beginn der Entwicklung eines einmaligen Kulturorts, der in beispielloser Weise Kultur mit der ihn umgebenden idyllischen Natur vereint und der mittlerweile weit über die Region hinaus bekannt ist.
Möglich gemacht haben dies Karin und Wolf-Dieter Bauer, die das Gehöft der Spitalhöfe , zu dem die Waldkulturscheune gehört im Jahr 1979 erworben und in jahrzehntelanger Arbeit wieder aufgebaut haben.
Als die alte Scheune, die zuvor noch gehalten hatte, Ende der 1990er Jahre einfiel, hatten sie die so gewagte wie
visionäre Idee, diese als Konzertscheune in einer wunderbaren Holzoptik wieder aufzubauen. Dass die anfangs nur im kleinen, privaten Rahmen stattfindenden Konzerte immer bekannter und beliebter wurden, hatte vorallem mit der mittlerweile legendären Gastfreundschaft von Karin zu tun, die den Raum bei jeder Veranstaltung liebevoll mit Kerzen und Blumen schmückte und sowohl für die Künstler*innen als auch das Publikum tagelang in der Küche stand, um alle mit selbstgebackenem Kuchen und anderen Leckereien zu verwöhnen. Außerdem sprach sich das hohe Niveau der Konzerte bald herum und der Stamm derer, die die Konzerte regelmäßig besuchten, wurde immer größer. Bis zum Jahr 2015 managte das Ehepaar 230 Konzerte in Eigenregie. Danach gab es ein Zäsur, Karin wurde immer schwächer und erkrankte zuletzt schwer. Ihr Tod im März 2018 war nicht nur für die Familie ein schwerer Schlag: Eine Ära ging zuende, die vom Geist einer Frau geprägt war, der sich in allem Schönen verströmte und in Übereinstimmung mit Wolf-Dieter die Konzeption vertrat, die Musikscheune für alle zu öffnen und dabei auf Spenden zu vertrauen.
Tochter Friederike Bauer kam in Karins letzten Jahren immer mehr zur Überzeugung, dass das Werk ihrer Eltern weiter leben müsse. Klar war allerdings ebenso, dass dies nicht alleine gelingen würde, da ihr beruflicher Standort 250 Kilometer entfernt in Rheinland-Pfalz liegt.
Dem ersten Aufruf zur Bildung eines Freundeskreises folgten glücklicherweise eine stattliche Anzahl alter Weggefährt`*innen und treuer Liebhaber*innen der Musikscheune.
Aber erst die Coronapandemie brachte die entscheidende Wende: Wilfried Wegener( † Juli 2023), von Anfang an treuer Konzertbesucher, war es gelungen, die Gründung des WaldKulturScheune e.V. s einen Tag vor dem ersten Lockkdown, am 14. März 2020 in trockene Tücher zu bringen. Die folgenden zwei Jahre beruflichen Ausnahmezustands verschafften Friederike dann den Freiraum für viel Engagement in ihrem neuen Projekt.
Eine eigene Webseite wurde gegründet und das neue Format „Wandelkonzert“, aus der Not geboren, entpuppte sich als riesen Erfolg und Publikumsmagnet: erstmalig konnten unsere Gäste auch den Garten erkunden und auch andere auf dem Gelände befindliche Locations wie die Kapelle, das Brückenhäuschen und die Terrasse erleben. Dies war wie eine Initialzündung für den jungen Verein.
In dieser Zeit etablierte sich auch die enge Zusammenarbeit mit Sarah Palmer, heute Co-Vorsitzende, die die in der Folge so wichtigen Kontakte zu Johannes Braig und Birger Bustorff vermittelte. Johannes Braig hat des wunderschöne dreifarbige Logo der Waldkulturscheune geschaffen und dem Verein gesponsert.
Am 8. Januar 2022 brannte ein Teil der Waldkulturscheune durch einen vom Ofen ausgehenden Kaminbrand lichterloh. Nur durch viele wundersame Fügungen kam es nicht zum Vollbrand und damit zur völligen Zerstörung der Waldkulturscheune.
In der darauf folgenden Renovierungsphase konzipierte und installierte Birger Bustorff eine neue Beleuchtungsanlage für den Saal. Auch die neue Bühne und der rote Vorhang, die heute das Erscheinungsbild des Saals prägen, sind von ihm geplant und entworfen worden.
Im September 2023 verlor Wolf-Dieter durch eine bis heute nicht aufgeklärte Durchblutungsstörung sein linkes Bein. Zeitlebens hatte er sich um alles Praktische in Haus und Garten gekümmert. Diese körperlichen Aktivitäten sind ihm heute nicht mehr möglich, auch wenn er sich in allen anderen Belangen zurück ins Leben gekämpft hat. Umso dankbarer sind er und seine Tochter, dass das Netz derer, die sich im Verein und in der Nachbarschaft für das Fortbestehen der Waldkulturscheune engagieren, stetig wächst! Die Veranstaltungen werden heute von einem großen HelferTeam gemeinsam geschultert.
Vieles von dem, was einst Karin und Wolf-Dieter etabliert haben, hat die Zeit dennoch überdauert und dass genau dies gelungen ist, ist einer der vielen Gründe, weswegen wir heute feiern! Fünf Jahre nach der Vereinsgründung blüht die Waldkulturscheune wie nie zuvor:
DANKE und HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!!